Bürgerfest 2015

Am 4. Juli fand das 5. Bürgerfest unter dem Motto „Zorneding feiert“ statt. Über 60 Gewerbetreibende und Vereine aus Zorneding nahmen daran teil. Auch das Energie-Forum-Zorneding war präsent und verteilte Broschüren und Merkblätter zum effektiven Energiegebrauch für Jung und Alt.

Mehr Anklang bei Kindern und Jugendlichen fand das Energie-Fahrrad, mit dem durch Strampeln Strom erzeugt werden konnte. Demonstriert wurde hier der unterschiedliche Energiebedarf für eine alte Glühlampe zu einer modernen LED-Lampe. Dies war deutlich zu spüren an der aufzuwenden Muskelkraft. Als Belohnung für die schweißtreibende „Radltour“ gab es Semmeln mit heißen Würstln aus dem Solarkocher.
Anklang fand bei den Kindern auch das Spiel mit dem Feuer, erzeugt mit einem Brennglas. Für die älteren und mobilen Besucher stand ein Elektro-Fahrrad der Fa. Hofmann zum Probefahren zur Verfügung.

Um 18:00 Uhr waren alle aktiven EFZ-ler froh, nach einem schweißtreibenden Tag bei 35°C im Schatten, unter die Dusche zu gehen, um dann bei einem kühlen Bier den gelungen Tag ausklingen zu lassen.

Bürgerfest 2015, Standübersicht

Bürgerfest 2015, Energie-FahrradBürgerfest 2015, Elektrofahrrad

 

PV-Strom während der Sonnenfinsternis

Dieses mal lag der Kernbereich der totalen Sonnenfinsternis auf dem Atlantik zwischen Großbritannien und Island, in Deutschland war je nach Standort nur ein Anteil zwischen 60% und 80% der Sonne vom Mond verdeckt. Aber auch dieser Anteil kann bei gutem Wetter zu enormen Schwankungen bei der Einspeisung von Strom durch PV-Anlagen führen. In verschiedenen Medien wurde bereits vor der Gefahr eines Blackouts gewarnt.

Eine detaillierte Studie wurde dazu im Vorfeld von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin erstellt. Auch die Kraftwerks- und Netzbetreiber haben sich auf diesen Tag lange und intensiv vorbereitet, die Leitzentralen wurden personell verstärkt und Reservekraftwerke vorbereitet. Am Ende hat alles bestens geklappt, von Stromausfällen oder Netzüberlastung war keine Rede.

Hier ein paar Grafiken und weiterführende Links zum Verlauf der PV-Stromerzeugung während der Sonnenfinsternis:

Die Strombörse EEX in Leipzig veröffentlicht ständig den aktuelle Stromverbrauch und die Erzeugung der verschiedenen Energieträger in Deutschland. Für den 20. März ist die Tageskurve hier dargestellt: EEX-20150320-1

Deutlich zu sehen ist die verringerte Einspeisung von 10 – 11 Uhr, und auch die Relation dieser Differenz im Vergleich zu Wind und konventioneller Stromerzeugung. Die Reduktion der Einspeisung wurde durch konventionelle Kraftwerke nur minimal kompensiert, vermutlich wurde die Differenz durch Pumpspeicherkraftwerke und ähnliche Maßnahmen gedeckt, die nicht in die Grafik einfließen.

Für den eingespeisten PV-Strom bietet EEX eine detailliertere Grafik mit den Anteilen der einzelnen Netzbetreiber an. Der Unterschied zwischen den Werten um 10:00 Uhr und um 12:00 liegt bei etwa 13 GW/h, das entspricht einem Dutzend großer Kraftwerken. Das ist weniger, als im Tagesverlauf typischerweise zwischen Minimal- und Maximal-Erzeugung geregelt werden muss, die Schwierigkeit bestand also eher in der schnellen Abfolge zwischen Abfall und Anstieg der Einspeisung.

EEX-20150320-2

Das PV Magazine bietet hier eine weitere Erläuterung der Grafik und der Abläufe an der Strombörse über den Tagesverlauf. Insgesamt scheint die Sonnenfinsternis, sicher auch dank der guten Vorbereitung, ohne grössere Probleme für das Stromnetz abgelaufen zu sein.

Die nächste partielle Sonnenfinsternis ist für 2021 berechnet, die nächste totale Sonnenfinsternis in Deutschland sogar erst für 2081. Einem weiteren Ausbau der PV-Energie stehen diese Ereignisse sicher nicht entgegen.

Bericht von der Veranstaltung „Ein Wärmenetz für den Daxenberg?“

Am 10. März 2015 versammelten sich um 19:00 etwa 60 interessierte Bürger im Gemeindezentrum der Chistophorus-Kirche in Zorneding, um sich über Möglichkeiten für eine zukunftswisende Wärmeversorgung im Ortsteil Daxenberg zu informieren.

In einer kurzen Einführung erläuterte Wolfgang Poschenrieder, Sprecher des Energie-Forum Zorneding das Thema des Abends: Kann die Wärmeversorgung für den Daxenberg mit Fernwärme aus einem Wärmenetz verbessert werden? Wie könnte so etwas aussehen? Welche Vorteile kann das aus ökologischer und finanzieller Sicht bringen? Welche Nachteile könnten entstehen z.B. durch eine störende Heizzentrale oder durch Baumaßnahmen? Wann könnte das Wärmenetz betriebsbereit sein?

Darüber sollten zunächst Vorträge von ausgewiesenen Fachleuten auf dem Gebiet informieren. Der größere Teil des Abends war aber für die anschließende Diskussion, die Fragen und Meinungen der Anwesenden reserviert.

Bürgermeister Piet Mayr begrüßte die anwesenden Bürger und ergriff die Gelegenheit, auf den kürzlich fertiggestellten Energienutzungsplan für alle Gemeinden im Landkreis hinzuweisen. Er betonte den Willen der Gemeinde, alle sinnvollen Maßnahmen durchzuführen oder zu unterstützen, die dazu beitragen können, das Klimaschutzziel des Landkreises Ebersberg zu erreichen: Bis 2030 frei von fossilen und anderen endlichen Energieträgern zu sein.

Timo Wendrich von der Firma ecb-energie.concept.bayern. – in Vertretung von Sebastian Osenstetter, der gerade Vater geworden und eine Woche Auszeit genommen hatte – ging in seinem Vortrag auf die Ergebnisse des Energienutzungsplans ein. Den Schwerpunkt legte er auf die Wärmeversorgung am Daxenberg. Aus den umfangreichen Daten, die ecb erhoben hat, ergibt sich: Wenn ein Wärmenetz irgendwo Sinn macht, dann am Daxenberg!

Darauf baute Dietmar Münnich von der Firma dme-consult auf und stellte in seinem Vortrag detailliert dar, wie zunächst mit einem sogenannten „Quartierskonzept“ die Grundlagen für die Planung eines Wärmenetzes ermittelt und auf dann unter Beteiligung aller Betroffener ein Plan entwickelt werden kann. Auf Nachfrage aus dem Publikum stellte er einen beispielhaften Terminplan dar, nach dem ein Teilgebiet im Bereich Herzogplatz 1-21 bereits mit Beginn der Heizperiode 2016/2017 fertig sein könnte – wenn nicht unnötig Zeit verloren wird.

Die anschließende lebhafte Diskussion nutzten viele der anwesenden Bürger, um ihre Fragen an die Vortragenden und Bürgermeister Piet Mayr zu stellen, aber auch ihre Vorbehalte und Skepsis insbesondere gegenüber dem Zeitplan vorzubringen. Die wichtigsten Fragen und Antworten haben wir notiert.

Am Ende der Veranstaltung wurde der Vorschlag, die Gemeinde schnellstmöglich um Erstellung eines Quartierskonzepts zu ersuchen, ohne Gegenstimme angenommen. Gleich am nächsten Morgen hat das EFZ einen Antrag auf Einberufung des EAK 2030 eingereicht, damit der Gemeinderat noch im März darüber entscheiden kann. Der Punkt steht für die öffentliche Sitzung des EAK 2030 am 24. März auf der Tagesordnung.

Das Energie-Forum Zorneding freut sich über die rege Teilnahme an der Veranstaltung und dankt Bürgermeister Piet Mayr, Timo Wendrich und Dietmar Münnich für ihre Ausführungen und die kompetenten Antworten auf alle Fragen!

Energiewende im Landkreis – Energienutzungsplan fertig

Energienutzungsplan2006 hat sich der Landkreis das Ziel gesetzt bis 2030 frei von fossilen und anderen Energieträgern zu sein. Dafür wurde vom Landkreis unter anderem ein Energienutzungsplan (ENP) in Auftrag gegeben, der von Oktober 2013 bis Januar 2015 von der der Firma ecb-energie.concept.bayern realisiert wurde. Er soll den 21 Landkreisgemeinden als Fahrplan für die Energiewende nutzen.

Der Energienutzungsplan besteht aus den drei Teilen:

  • Analyse des Ist-Zustandes (Energieverbrauch und Energieversorgung im Bereich der Kommunen) und einer Potentialanalyse für Einsparungen sowie die Möglichkeiten der Erzeugung erneuerbarer Energien
  • Maßnahmenkatalog
  • Gemeindesteckbriefe mit Bestandsaufnahme, Analyse des Wärme- und Strombedarfs und konkret auf die Gemeinden abgestimmten Umsetzungsvorschläge

Im Sommer 2014 fanden nach Abschluss der Analysephase in allen Landkreisgemeinden öffentliche Veranstaltungen statt, bei denen Bürger ihre Ideen, Vorschläge und Anregungen einbringen konnten.

Einige Auszüge aus dem Handlungsleitfaden des Zornedinger Steckbriefs:

„Der Anteil der erneuerbaren Energien ist in der Gemeinde Zorneding sowohl beim Strom- als auch beim Wärmebedarf unter dem Landkreisdurchschnitt.“

„Unter anderem wurden in Zorneding bereits einige Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählen:

  • Subventionierter Heizungspumpenaustausch
  • Energetische Sanierungsplanung kommunaler Liegenschaften
  • Umsetzung Mini-Nahwärmenetz Süd
  • Diverse energetische Gebäudesanierungen
  • Tätigkeiten der Arbeitsgemeinschaft ‚Energieforum Zorneding‘
  • Gründung von Bürgerenergiegenossenschaften beispielweise für den Bau und Betrieb diverser Bürgersolarkraftwerke“

„Im Bereich Energieeffizienz empfiehlt sich als wichtigste Maßnahme aufgrund der baulichen Beschaffenheit die Beantragung eines Quartiesrkonzepts für den Ortsteil Daxenberg. Des Weiteren bietet sich die nähere Betrachtung einer effizienten gemeinsamen Wärmeversorgung der kommunalen Liegenschaften im Ortszentrum an.“

Den kompletten Steckbrief und die anderen Teile des 482 Seiten umfassenden Energienutzungsplans finden Sie im Internet unter:

www.energiewende-ebersberg.de/Energienutzungsplan_des_Landkreises.html

Wir können nur jedem empfehlen, den hochinteressanten Plan anzuschauen.

Energie macht Schule 2014

Zum dritten Mal jährte sich nun die Veranstaltung „Energie macht Schule“, die das Energie-Forum Zorneding für die 3. Klassen der Grundschule Zorneding veranstaltet. Auch im Landkreis wird man langsam auf das Projekt in Zorneding aufmerksam. Erste Planungen entstehen, etwas Ähnliches auch an anderen Schulen anzubieten. Mit etwas Unterstützung finden sich dann sicherlich auch engagierte Helfer – denn fast im jedem Ort gibt es heute Energiearbeitskreise – ohne die das Auf-, Abbauen und das Betreuen der einzelnen Versuche nicht funktionieren würde.

Energie macht Schule 2014Nach einem theoretischen Teil, bei dem den Kindern der Begriff “Energie” näher gebracht wird und sie an Beispielen Energiesparen lernen, folgt ein praktischer Teil, in dem bei verschiedenen Versuchen die Schüler die Auswirkungen der natürlichen Energiequellen sehen und erfahren können:

  • Mit einer Lupe wird durch Sonnenkraft Papier oder Holzwolle zum Brennen gebracht
  • Mit einem Modellhaus, in dem der Eisblock innen sitzt, kann die unterschiedliche Dämmwirkung verschiedener Materialien festgestellt werden
  • Mit eigener Muskelkraft kann auf unserem Energierad je nach Geschwindigkeit eine bestimmte Anzahl Halogenlampen zum Leuchten gebracht werden
  • Die Brennstoffzelle eines Modellautos erzeugt aus Sonnenlicht Wasserstoff und Sauerstoff. Mit diesen Gasen wird anschließend Strom erzeugt, um das Auto anzutreiben
  • Ein schwarzer Folienschlauch, der an beiden Enden zusammengebunden wird, dient als Solarluftschiff, dass durch Sonnenkraft in die Höhe steigt
  • Ein Mini-Windrad, steht für die Windkraft , wird hier aber durch eine Solarzelle angetrieben
  • Einige weitere Versuche
  • Und nicht zu vergessen unseren Solarkocher

Einige der Versuche wurden von EFZ-Mitgliedern selbst entworfen und hochprofessionell zusammengebastelt.

 DSCF0856    DSCF0859

Viele der Kinder sind an dem Thema Energie, alternative Energiequellen und Energiesparen sehr interessiert. Bei der ersten Veranstaltung in Pöring, bei der wir noch keine große Erfahrung hatten, musste die Presse über eine Stunde warten bis die Kinder endlich zu den Versuchen kamen. Sie hatten so viele Fragen, waren so wissbegierig und wollten natürlich ihr Wissen über alternative Energie und Energiesparen den anderen Schülern mitteilen, dass Bianka und Wolfgang Poschenrieder den theoretischen Teil kaum beenden konnten.

Aber auch wir lernen jedes Jahr dazu und der praktische Teil hat mittlerweile das Hauptgewicht. Manche Kinder interessiert das Ergebnis mehr als die Theorie, die dahinter steckt – zum Beispiel das kleine Feuerchen, das mit der Lupe entfacht werden kann; das Solarluftschiff, dass möglichst hoch fliegen soll oder die Anzahl der Lampen, die man beim stromerzeugenden Energiefahrrad zum Leuchten bringt. Dort haben die Schüler dann auch noch viel Zeit für die übriggebliebenen Fragen und Kommentare. Zum Schluss gibt es immer eine kleine Stärkung – im Solarkocher heißgemachte Wiener.

IMG_7244

Die im Solarkocher heißgemachten Wiener schmecken

Auch bei den Lehrern trifft die Veranstaltung auf unterschiedliches Interesse. Es gibt Lehrer die sehr interessiert sind, den Kindern das Thema Energiewende zu vermitteln. Anderen ist es wichtiger am Schuljahresende noch mit dem Stoff durchzukommen.

Wir bedanken uns bei allen, besonders den jugendlichen Helfern, die uns auch 2014 wieder tatkräftig zur Seite standen.